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Göttin Ceridween und die Rosen von Samhain

*inspired by life 🌸 Verenas Wort.Welten* 


Von Seelenkesseln und der Magie der dunklen Göttin Halloween. Ein Fest, das mir bislang nicht unbedingt am Herzen lag. Doch in diesem Jahr nehme ich wie verzaubert daran teil. Das keltische Jahreskreisfest Samhain entführt mich in eine Dimension, deren Energien mich magisch berühren – eigentlich fremd und doch so vertraut. 

 

Der Kontakt dorthin ist die Natur. Tägliche Spaziergänge, auf denen ich beobachte und spüre. Ich genieße die bunte Blätterfärbung mit allen Sinnen. Es riecht nach Wald und Erde. Die Sonne zwinkert mir durch die kalte Luft mit gedrosselter Kraft zu. Eiskristalle teilen mir mit, dass selbst die schönste Rosenblüte nun ihren Rückzug antreten muss.

 

Sogar eine Ratte im Laub begegnet mir. Ich spüre die Stille, die sich wie ein Schleier über alles Leben legt. Selten habe ich dieses Naturschauspiel so bewusst erlebt. Und zum ersten Mal in meinem Leben begehe ich diesen Tag mit Ritualen. Ich schnitze einen Kürbis. WOW das macht Spaß! Meinen Ahnen danke ich mit einem Gabenteller und bitte um ihren Segen. Ich bin zutiefst berührt. Für die dunkle Göttin errichte ich einen Altar mit Blättern und Zweigen und zünde eine dunkelrote Kerze an. Im Halbdunkel tanzen Schatten am Mauerwerk. Uuuuh, da zeigen sich Respekt, Aufregung und Berührungsangst. Aber auch die Bereitschaft und Reife für dieses Zusammentreffen. 

 

Das Zusammentreffen mit Ceridween. So heißt die dunkle Göttin des Todes, der Wiedergeburt, der Transformation und Inspiration bei den Kelten. Sie steht am 31. Oktober eines jeden Jahres auf der Schwelle zwischen Herbst und Winter. Auf dieser Schwelle überreicht ihr die Erntegöttin den Faden des Lebens. Den Faden nimmt Ceridween mit in die Tiefe. Hier in der Dunkelheit wird geprüft. Geprüft mit gnadenloser Strenge. Aber auch mit den Augen einer alten Weisen. Was dient nicht mehr dem Weiterkommen? Was steht der Entwicklung im Weg? Wofür ist jetzt die Zeit reif? Wie bei einer Schlange, die sich aus ihrer alten Haut schält. Hier entscheidet sich vielleicht für jede(n) Einzelne(n) von uns, wie unser Leben weitergeht. Sind wir bereit, die alte Haut abzustreifen? Oder wagen wir es nicht und verharren? 

In diesem Moment haben wir die Chance, ein Licht zu entzünden. 

Unser ureigenes Licht. 

 

Ceridween ist auch die Göttin mit dem Kessel, in dem die Ursuppe kocht. Hier können wir die Zutaten unseres Lebens neu mischen. In meiner Vorstellung haben wir alle einen eigenen Kessel, einen Seelenkessel. Tief in unseren Seelen will es leuchten. In unseren Kesseln finden wir den Nährboden für unsere wahre Entfaltung. So fühlt es sich für mich an. Und dieser Nährboden hat eine Gebärmutter-Energie, aus der wir (uns selbst) schöpfen können. Samhain lädt uns ein, alten Müll aus unseren Seelenecken zu beseitigen. Und mit dem gewonnenen Platz unser Licht zu entfachen. Oder einfach aufzuräumen, zu sortieren, damit sich frische Ideen einnisten können. 

 

Und wie sieht es in MEINEM Seelenkessel aus? Ich habe ausgemistet und aufgeräumt. Einige Stapel gibt es noch. Mit denen weiß ich noch nicht so recht wohin. Ein Teil in mir, ein Funken, hat sich entzündet. Nicht lichterloh, aber es züngelt. Gleichzeitig spüre ich, dass ein anderer Teil noch nicht bereit ist für das Lodern, das in mir schlummert. Aber immerhin, mein Häutungsprozess hat begonnen. Es ist anstrengend und aufregend. Und es ist vor allem leise und zurückgezogen. Hier in der winterlichen Stille habe ich jetzt Zeit, immer mal wieder abzutauchen. Zu Ceridween und meinem Seelenkessel. Vielleicht erhält meine Suppe durch meine Besuche mehr Würze. Mehr Feuer. Mehr Leben. 

Ich bin gespannt. Gespannt wie mein Lebensfaden sich weiterspinnt. 

 

Der wird hoffentlich bunt. So bunt wie mein neuer Schal, den ich gerade stricke.

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